In regelmäßigen Abständen stoßen Astronomen der Raumfahrtbehörden NASA und ESA auf immer neue Himmelskörper im Weltraum. Trotz des vergleichbar niedrigen Budgets, das für die Suche nach Exoplaneten zur Verfügung steht, verzeichnet allein die NASA in ihrer Datenbank inzwischen über 200 extrasolare Trabanten. Am 3. Februar 2009, wurde schließlich die Existenz von zwei neuen Planeten offiziell bestätigt.

Fündig wurden die Forscher im knapp 106 Lichtjahre entfernten Sternensystem HD 45364, welches dem Sternbild „Großer Hund“ (Canis Major) angehört. Die ferne Sonne, welche nach astronomischen Maßstäben immer noch in unserer Nachbarschaft liegt, zählt zur Klasse K. Im Gegensatz zur uns bekannten Sonne der Klasse G, ist sie somit etwas kälter und besitzt ein entsprechend rötlicheres Lichtspektrum. Bereits seit Ende 2008 genoss HD 45364 unter den Astronomen besondere Aufmerksamkeit, doch am Abend des 3. Februar enthüllten auffällige Rotverschiebungs-Werte gleich zwei, den Stern umkreisende Objekte beinahe gleichzeitig.

Dank aufwändiger Spektralanalysen kamen über die beiden neuen Planeten zahlreiche, faszinierende Erkenntnisse zum Vorschein; unterscheiden sich beide Himmelskörper voneinander doch gewaltig. Handelt es sich bei „HD 45364 c“ um einen vergleichsweise häufig anzutreffenden Gasriesen aus fast reinem Wasserstoff, so löste dessen kleiner Bruder „b“ bei den Fachleuten freudige Überraschung aus. Die Analyse der emittierten Spektrallinien wies ihn eindeutig als Gesteinsplaneten mit knapp über drei Erdmassen aus, der sein Zentralgestirn in der geringen Entfernung von nur 0,68 Astronomischen Einheiten (Entfernung Erde-Sonne) umrundet. Die orbitale Position zu seiner Sonne und vor allem zu seinem gasförmigen Nachbarn, setzt „HD 45364 b“ gewaltigen Gezeitenkräften aus, die seine äußere Kruste tektonisch schwer belasten müssen. Man geht davon aus, dass seine gesamte Oberfläche von zahlreichen Lavaströmen aus geschmolzenem Silikat durchzogen ist, die ihm ein unwirtliches und regelrecht bedrohliches Aussehen verleihen.

Was diese ungewöhnliche Entdeckung für Wing Commander-Fans besonders interessant macht, ist die Tatsache, dass ihr „Erst-Beobachter“, der aus der Schweiz stammende Astronom Professor Michel Mayor, von seinem traditionellen Recht Gebrauch machte, dem neuen Himmelskörper als Entdecker einen zusätzlichen Beinamen seiner Wahl zu verleihen. Mayor, der seit 2004 dem Wissenschaftler-Team des High Accuracy Radial velocity Planet Searcher (HARPS)- Spektrographen angehört, gab „HD 45364 b“ den Kurznamen „Kilrah“, aufgrund der frappierenden Ähnlichkeiten, die der Planet mit der Kilrathi-Heimatwelt aus dem Spiel Wing Commander 3 besitzen soll. Für Fans eine Sensation, für den professionellen Planeten-Sucher jedoch nur ein angemessener, wenn auch rein fiktiver Vergleich. Als ergänzender Name wird diese Bezeichnung in wissenschaftlichen Publikationen ohnehin nur selten Erwähnung finden, doch wurde er trotz dieser Tatsache, vor wenigen Tagen von der International Astronomical Union offiziell genehmigt und wird uns in Zukunft gewiss noch begegnen.  

 

Für Wing Commander-Fans ist dies weltweit ein Anlass zu großer Freude! Nur äußerst selten erfahren Science Fiction-Liebhaber eine entsprechende Anerkennung ihres Genres durch renommierte Wissenschaftler. Selten war das Wing Commander-Universum so lebendig, wie jetzt!

Das Wingcenter-Team meint dazu: Mit der Entdeckung von „HD 45364 b“ ist ein Planet namens „Kilrah“ tatsächlich ein offizieller Bestandteil der aktuellen Weltraumforschung geworden! Erste Einblicke in das „Kilrah-System“ können Sie unseren vorliegenden Fotos entnehmen. Von neuen Forschungsergebnissen über dieses weit entfernte Sonnensystem werden wir selbstverständlich berichten. 

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