Topic-icon Arrows´ Astro-Blog 2011

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13 Jahre 5 Tage her #15356 von Arrow
Arrows´ Astro-Blog 2011 wurde erstellt von Arrow
So, Freunde der Nacht!

Ich bin mal kurzerhand nach "nebenan" umgezogen und habe den alten Jupiter-Thread geschlossen. Allein thematisch hatte der ohnehin nichts im Bereich Fan Fiction verloren gehabt, und darüber hinaus hat sich auch Jupiter mittlerweile vom Nachthimmel verabschiedet. Inzwischen ist die Saturn-Saison in vollem Gange - und so möchte ich mich ab jetzt auch endlich dem zweiten Riesen unseres Sonnensystems widmen.
Dieser wird am 4. April nämlich seine Oppositionsstellung erreichen und damit praktisch mit Sonne und Erde eine Linie bilden. Genau genommen ist es natürlich die "schnellere" Erde, die ihn auf ihrer inneren Bahn einholen wird. Für jeden Beobachter ist die Zeit vor, während und nach dieser Konstellation natürlich eine besondere, denn Saturn steht der Erde dann am nächsten und ist entsprechend groß und hell. Aus diesem Grund ist er logischerweise auch (endlich) ein Objekt der ersten Nachthälfte geworden, was der Beobachtungs(uhr)zeit sehr entgegen kommt. Derzeit geht er bereits um etwa 19:30 im Osten auf und ist bis zur Morgendämmerung zu sehen, wo er schließlich im Westen untergeht.

Habe am 20.03. sowie am 23.03 jeweils eine Aufnahme gemacht.

Die erste Aufnahme (saturnwing2) habe ich ohne Brennweitenverlängerung durchgeführt und das Ergebnis auf 150% vergrößert. Die zweite Aufnahme entstand unter Verwendung einer Barlow-Verlängerung auf etwa 3,3m Brennweite. Diese zeigt entsprechend mehr Details sowie einen hellen Fleck auf der Nordhalbkugel, der Teil eines Sturmsystems ist, das zur Zeit in der oberen Atmosphäre wütet.
Hoffentlich hält das gute Wetter an - dann folgen weitere Bilder!
Bis demnächst!

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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13 Jahre 5 Tage her #15358 von KeldorKatarn
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13 Jahre 5 Tage her #15359 von Death Angel
Tolle Bilder - freu mich auf mehr.

Das erinnert mich an die Zeit wie ich mit dem Fernglas meines Vaters den Mond beobachtet habe :)
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13 Jahre 4 Tage her #15360 von Arrow

Death Angel schrieb: Das erinnert mich an die Zeit wie ich mit dem Fernglas meines Vaters den Mond beobachtet habe :)


Ja, mit dem väterlichen Fernglas am Mond habe ich auch angefangen. :) Das Fernglas nehme ich heute aber immer noch gerne zur Hand. Der Mond ist damit immer ein lohnendes Objekt, aber auch bei Deepsky ist das gewaltige Sichtfeld eines Feldstechers einfach unschlagbar. Bei den meisten Teleskopen hat man doch einen gewaltigen Tunnelblick, da man nur einen kleinen Himmelsausschnitt betrachten kann. Für den Saturn reicht ein Fernglas mit 8x gerade noch aus, um ihn mit seinen Ringen zu identifizieren. Für Details wie z.B. die Cassini-Ringteilung braucht man allerdings zwingend ein Fernrohr.
Habe übrigens ganz vergessen zu erwähnen, mit welcher Optik ich die Aufnahmen eigentlich mache. Es handelt sich um ein Maksutov-Cassegrain-Teleskop mit recht bescheidenen 5" (127mm) Öffnung und 1540mm Brennweite. Daher auch das oben genannte Öffnungsverhältnis von ~f/12, was fotografisch der Blendenzahl entspricht. Die Brennweite verlängere ich bei Bedarf mit einer Barlowlinse auf ~3400mm (f/26). Die Bilder nehme ich mit einer adaptierten CCD-Webcam auf. Ein Schrittmotor übernimmt dabei die Nachführung der Stundenachse.

Habe die eine Aufnahme noch etwas aufgehellt, sodass der Sturm auf der Nordhalbkugel etwas besser zu erkennen ist. Hier sieht man, dass er stark in die Länge gezogen ist.
Edit: Mir fällt gerade auf, wie sehr die Bilder unter der jpeg-Komprimierung leiden.

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13 Jahre 4 Tage her #15361 von KeldorKatarn
Nutz halt png :)
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13 Jahre 4 Tage her #15362 von Arrow
Das mach ich. :)

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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12 Jahre 11 Monate her #15367 von Aginor
Hachja, die Astronomie.
Ich selber habe ein Newton-Teleskop mit parallaktischer Montierung und 4 Zoll Öffnung, mein Bruder hat ein 6" Dobson-montiertes Newton, und zur Sonnenbeobachtung teilen wir uns einen kleinen 60mm Refraktor von Meade, mit Glas-Sonnenfilter vor dem Objektiv (ich misstraue Okularsonnenfiltern und Folienfiltern). Auf allen dreien habe ich Telrad-Sucher montiert, die Dinger sind Gold wert (für die Laien: Das Ding funktioniert prinzipiell wie das Reflexvisier auf dem G36 oder ein HUD in einem Flugzeug). Für Leute die noch von Hand suchen (also ohne computergesteuerte Montierung) ist da echt was.

Leider ist das Wetter immer wenn ich Zeit habe so bescheuert und die Lichtverschmutzung an meinem Wohnort so hoch dass ich außer Planetenbeobachtung kaum noch etwas mache. Höchstens noch ab und an die Sonne (die jedoch relativ langweilig ist wie ich zugeben muss) oder den Mond (wobei hier ein Graufilter Wunder wirkt!)

Aber immerhin habe ich letztes Jahr noch den Ringnebel in der Leier ein wenig beobachtet, und ein bisschen Andromeda. Ich hoffe ich komme mal wieder dazu.

Eine Frage zur Kamera:
Mein Bruder und ich haben damals noch analoge Photos gemacht (sündhaft teurer 1600er Film, endlos empfindlich) aber unnser Hauptproblem waren immer zu instabile Montierungen, mangelnde Nachführung oder schlichtweg schlechtes Wetter. Zudem das Problem dass man ja nicht sehen konnte was man fotographiert, weil man zum montieren der Kamera das Okular rausnehmen musste.
Wie machst Du das mit der Kamera? Wird die hinter dem Okular einfach montiert? Wenn ja: Schließt Du da direkt den PC an und hast ne Vorschau oder ist das ein schießen auf Verdacht? Ich spiele ja mit dem Gedanken mir auch sowas zu kaufen....
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12 Jahre 11 Monate her #15368 von Arrow
Die Webcam kommt bei der Fokalfotografie ohne Okular direkt an den Okularauszug bzw. an die Barlow. Am Netbook habe ich dann ein Livebild, anhand dem ich direkt fokussieren und die Kameraeinstellungen vornehmen kann. Sobald das gemacht ist, nehme ich Videos auf, die danach in Einzelbilder zerlegt werden. Aus denen wählt die Software dann die schärfsten aus (die Luftunruhe schränkt die Auswahl ja ein) und diese werden dann gemittelt und überlagert. Durch die vielen Einzelbilder minimiert sich das Bildrauschen ganz erheblich, das die CCD-Chips ja immer haben und man kann schließlich wesentlich besser nachschärfen.
Diese Video-Methode hat die Planetenfotografie im Amateurbereich regelrecht revolutioniert, weil sie ziemlich komfortabel ist und auch kein hochwertiges Fotoequipment wie früher voraussetzt. Das beste ist sicher, dass man keine perfekte Nachführung benötigt, da die Beabeitungssoftware (ich nutze Registax 5) den Planeten nachher locker zentrieren kann, solange er auf dem Chip gehalten wurde. Trotzdem bin ich froh, dass ich eine Motornachführung für die RA-Achse habe, denn bei 3,4m noch per Hand nachzuführen ergibt doch eine furchtbare Zitterpartie. Außerdem kann ich so in aller Ruhe scharfstellen oder andere Einstellungen vornehmen.
Was ihr gemacht habt, war Okularprojektion. Die hat den Vorteil, dass man mit dem jeweiligen Okular die Vergrößerung leicht regulieren kann. Ich kann das nur über die Brennweite machen, wobei es je nach Pixelgröße des Kamerachips bestimmte Regelwerte gibt, um das Auflösungsvermögem seines Teleskops voll auszunutzen. Grundsätzlich muss die Montierung schon für das Teleskop so stabil wie möglich sein, sonst schwingt das Ganze schon beim leichtesten Windhauch - gerade bei hohen Vergrößerungen bzw. Brennweiten. Welche Montierung(en) nutzt ihr denn für eure Fernrohre? Mit einem 4"-Newton auf parallaktischer Montierung habe ich übrigens auch angefangen. Die Montierung war da allerdings viel zu schwachbrüstig. Gerade klassische Newtons haben doch ziemlich große Tuben. Maks sind da wesentlich kompakter und genügsamer. Telrad ist schon was feines. Gibt ja sogar entsprechende Karten dafür, mit denen man eigentlich jedes Objekt am Himmel leicht finden kann. Mir reicht derzeit noch mein Standard-Leuchtpunktsucher.

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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12 Jahre 11 Monate her #15369 von Aginor
Aaalso:
Die Teleskope sind alle von Meade und einige Jahre alt.
Mit dem Dobson (Starfinder 6) geht natürlich fotographieren mangels Nachführung nur sehr schlecht.

Das parallaktisch montierte ist ein Explorer 4500 (114mm Öffnung, knapp ein Meter Brennweite) mit der Standard-Montierung, hab den Namen der Montierung vergessen. Das dumme ist an dem Ding auch dass es verdammt schwer einzustellen ist, sodass auch mit dem Nachführmotor immer Korrekturen nötig sind, was natürlich lange Belichtungen mit nicht-CCD Kameras schwer macht.
Im Übrigen fürchte ich dass ich mal die Spiegel nachstellen muss, aber hab kein Einstellokular....

Wie gesagt ich mache zur Zeit selten Astronomie, weil in meinen Smart das Ding nicht reinpasst und bei mir zuhause nichts zu sehen ist wegen Lichtverschmutzung und/oder schlechtem Wetter.

Achja, das "Sonnenteleskop" ist ein Explorer 230. Perfekt für diesen Zweck. Azimuthal montiert.

Mein Vater hat ein LX200 (die erste Serie mit der computergesteuerten Montierung, Schmidt-Cassegrain), aber das benutzt er auch selten, denn es lohnt sich nur das Ding rauszutragen und aufzustellen, wenn man wirklich die ganze Nacht draußen bleibt. Ätzend weil sauschwer. Aber die Montierung ist schön stabil, kann man fast dagegentreten.

Zu guter letzt ist da noch das "Reiseteleskop", so ein kleines Maksutov-Cassegrain, auch von Meade. Das ETX 90. Sehr lustig auch als Spektiv zur Vogelbeobachtung sehr gut, und leicht zu transportieren. Auch hier die Standard-Montierung.


Telrad-Karten haben wir vom gesamten interessanten Nordhimmel, gesammelt aus der "Sterne und Weltraum" über die Jahre, einlaminiert und in einem Ordner abgeheftet.

Wenn das Wetter nicht immer so assig wäre würde ich auch mal nachrüsten, die ganzen Teleskope sind billiger als früher habe ich den Eindruck.

EDIT: Zusätzlich erschwert wird die Astronomie dadurch dass ich schon lange nicht mehr zuhause wohne, mein Bruder auch nicht, dadurch fällt das gegenseitige motivieren weg, und die viele Ausrüstung die wir uns logischwerweise nur einmal gekauft und geteilt haben lagert bei meinen Eltern oder meinem Bruder.
Zu guter letzt habe ich in letzter Zeit Knieprobleme, und je nach Beobachtungsort und -winkel hängt man halt schon immer so unter dem Teleskop rum oder muss sich arg bücken. Das macht das ganze für mich recht schwmerzhaft. Eine CCD-Kamera dran und bequem auf dem Notebook schauen (oder gar die Montierung per RS232 steuern was es ja auch gibt) wäre da schon was....

EDIT2:
Wann gibts von Dir eigentlich mal Deepsky zu sehen? Ringnebel in der Leier zB ist leicht zu finden und ganz hübsch. Oder das helle Zentrum des Orionnebels. Sowas in der Art. Würde mich persönlich interessieren was Deine Kamera da so ausspuckt.
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12 Jahre 11 Monate her #15370 von Arrow
Ich fürchte, Deepsky-Aufnahmen werden mit der CCD-Webcam nicht drin sein, da sie einfach nicht lichtempfindlich genug ist und ich auch garnicht so lange Belichtungszeiten einstellen kann. Eventuell kann ich vielleicht noch M 42 (Orionnebel) schwach sichtbar machen, aber der Ringnebel in der Leier ist mit seinen 9 Magnituden Helligkeit viel zu dunkel. Generell werden CCD-Cams für solche Zwecke nicht eingesetzt, obwohl ich schon ein paar Versuche im Netz gesehen habe. Meist handelt es sich dabei aber um empfindlichere Monochrom-Kameras wie die DMK-Serie von "The Imaging Source" oder um modifizierte Webcams. Mit den traumhaften Deepsky-Farbaufnahmen, die man so kennt, haben diese Aufnahmen allerdings eh wenig gemeinsam.
Ich habe die Ausrüstung noch nicht lange und werde noch einiges ausprobieren. Derzeit geht der Saturn erstmal vor, aber auch dem Mond will ich mich in nächster Zeit widmen, um mich noch besser in die Materie hineinzuarbeiten. Fotografisch ist mein Teleskop durch die lange Brennweite sowieso nicht für Deepsky geeignet, aber mal sehen.

Da haben du und dein Bruder ja schon einen richtigen Mini-Fuhrpark an Teleskopen - sogar ein kleiner Mak ist dabei, cool. Bei einem LX 200 würde ich die Eltern gerade jetzt sicher häufiger besuchen! :) Diese Serie hat entweder 8 oder 10 Zoll Öffnung und damit geht bei den großen Planeten eine ganze Menge. Wenn du die nötige Zeit investieren kannst, würde ich dir den Umstieg auf die CCD-Videofotografie wärmsten empfehlen. Im Vergleich zur klassischen DSLR-Knipserei von Planeten ist diese Methode um Welten komfortabler. Theoretisch kannst du bereits mit einer handelüblichen CMOS-Webcam in die Materie reinschnuppern. So habe ich letzten Herbst an meinem 114 / 900 mm Newton auch angefangen und den Jupiter auf´s Korn genommen. Ich war überrascht, was damit schon möglich war.

Gestern Nacht um etwa 24 Uhr habe ich mich noch einmal am Saturn versucht.

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12 Jahre 11 Monate her #15371 von Aginor
Ja das LX200 ist geil, mein Vater hat das 8"-Modell. Damit kann man bis zur 13. oder 14. Größenklasse sehen, also selbst Pluto wäre drin (tatsächlich aber nicht weil man dann lauter Sterne sieht und irgendeiner der hunderten selbst im Teleskop kaum zu sehenden Punkte ist dann Pluto, GZ!), aber das ist dann vor allem richtig nett für Deepksy. Leider wie gesagt immer eine Plackerei das rauszuschleppen und aufzustellen.

Nochmal zur Photographie:
Klar, ein Nebel in den Farben zu zeigen wie man ihn auf den Photos von Hubble und Co. sieht, das geht mit solcher Ausrüstung nicht.

Ringnebel schätze ich Du könntest etwas zeigen dass ähnlich wie das hier aussieht. Ich bin dafür dass Du es probierst^^
www.binoviewer.at/beobachtungspr ... 150750.jpg

Hast Du nen Deepsky-Filter? Die Dinger hauen gewaltig rein! Selbst mit meinem Teleskop sieht man den Unterschied schon gut. Gerade bei Gaswolken.
Geil finde ich vor allem dass Du eine farbkamera hast. Ich kenne den Jupiter und Saturn quasi nur in Schwarzweiss weil die empfindlichen Filme alle SW waren die wir hatten, und mit dem bloßen Auge sieht man da eh kaum Farben. Bei Andromeda würd ich auch mal testen: schwach vergrößern (das Ding ist riesig) und dann paar sek. belichten...

Btw: man könnte doch eine s/w CCD-Kamera verwenden und per Filter Farben rausfiltern, dann für paar Sekunden belichten mit jedem Filter und daraus ein Komposit machen... Hmmm Ich glaub so machen das sogar einige, denn die s/w-CCDs sind empfindlicher. Aber dann musst halt wieder gut nachführen....

Vorläufiges Fazit: Mann, ich will auch wieder! Wenn nur Zeit und Wetter mitmachen würden.

EDIT: Weisst was lustig/krass ist: Kennst Du die Teleskope die Messier und seine Zeitgenossen hatten? Dass die damit das alles sehen konnten! (Ja klar, da war die Luft klarer und nachts wars dunkel aber schon hammer wie arg sich das auswirkt.)
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12 Jahre 11 Monate her #15372 von Arrow

Aginor schrieb: Btw: man könnte doch eine s/w CCD-Kamera verwenden und per Filter Farben rausfiltern, dann für paar Sekunden belichten mit jedem Filter und daraus ein Komposit machen... Hmmm Ich glaub so machen das sogar einige, denn die s/w-CCDs sind empfindlicher. Aber dann musst halt wieder gut nachführen....


Genau so gehen die versierteren Amateurfotografen ja auch vor. Übrigens dürften 99% aller Planeten- sowie Deeskyaufnahmen, die du kennst, auf dieselbe Art und Weise entstanden sein. Die SW-Chips ohne Bayer-Filtermaske sind wesentlich empfindlicher und erlauben geade an den größeren Planeten kürzere Belichtungszeiten, was wiederum mehr Bilder pro Sekunde erlaubt. Andererseits ist das auch nötig, denn man muss für ein RGB-Komposit schließlich drei Aufnahmeserien machen und das Zeitfenster ist durch die schnelle Planetenrotation von Jupiter und Saturn leider begrenzt. Das Nachführen ist, wie schon gesagt, eigentlich nicht das Problem, solange das Objekt auf dem Chip bleibt und nicht auswandert.

Ja, die LX 200-Serie ist für ihre massive Gabelmontierung bekannt. Allerdings so schwer dürfte das Gerät mit 8" nun auch wieder nicht sein. Wenn man so etwas besitzt, muss man sich auch etwas quälen können! :) Sobald das Wetter besser und längere Zeit stabilder wird, würde ich an deiner Stelle echt mal wieder in die Materie einsteigen. Saturn dürfte darin schon visuell eine Pracht sein. Allerdings macht er auch in kleineren Optiken viel Spaß. Nimm dann also ruhig mal wieder den 114/900er Newton zur Hand!

Filter habe ich für Deepsky noch keine - vielleicht kommen die noch. Von Andromeda wird - falls man überhaupt etwas sehen kann - lediglich der Bruchteil seines Zentrums auf den Chip passen. Meine Brenneweite ist dafür viel zu lange und ich besitze keine Verkürzungslinse. Bedenke, dass sich M 31 über vier Vollmonddurchmesser ausdehnt. Schon viusuell bekomme ich nur das helle Zentrum zu sehen.
Sobald ich aber diesbezüglich mal etwas aufgenommen bekomme, zeige ich es natürlich.

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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12 Jahre 11 Monate her #15381 von BarFly
Hallo,

So viele Freunde der dunklen klaren Nächte :)
Sollte einen aber in einem SciFi Forum nicht wundern.
@Arrow, schöne Bilder!
Deine Beiträge zu der CCD Fotographie habe ich mit viel Interesse gelesen, da ich mir kürzlich mal eine der astrotauglichen Webcams von Philips plus einem Adapter aus der Bucht gegönnt habe. Bis jetzt bin ich noch nicht dazugekommen, wenn jetzt aber die Saturnsaison so richtig los geht, d.h. der Planet schon früher am Abend höher im Süden/Südwesten steht, werde ich mein Gerödel öfter mal zum Üben in den Garten verfrachten.
Apropo Gerödel - meins:
Bresser Messier 102/1000 Refraktor auf einer Mon2 (~ EQ5) Montierung, leider noch ohne Nachführung.
Bresser SkyLux "Lidlscope" auf der originalen Astro3 Montierung.
Dazu noch 2 Ferngläser - ein Nikon 10x50 & ein Fielmann 7x50 mit größerem Sehfeld (120m auf 1000m). Da will ich auch noch mit einem 20x80 oder 15x70 aufrüsten. Da dazu brauchs aber auch ein richtig gutes Fotostativ und das ist teurer als das Glas.
Apropo stabile Unterlage. Die Mon2 ist für den großen Refraktor schon grenzwertig, da durch die langen Hebel bedingt, beim fokusieren gerne wackelt. Vielleicht kommt mal ein Umstieg auf einen 150/750 Newton, der nicht schwerer aber deutlich kompakter ist.
Apropo Gerödel rausschaffen. Da geht es mir ähnlich wie @Aginor,

Leider ist das Wetter immer wenn ich Zeit habe so bescheuert und die Lichtverschmutzung an meinem Wohnort so hoch dass ich außer Planetenbeobachtung kaum noch etwas mache

wenn ich von zu Hause aus beobachten wil. Extrem hell (Stuttgart Obere Weinsteige - große Tanke volle Beleuchtung) und dazu noch die Abgase der vielbefahrenen (60.000 Autos täglich) B27 die vor dem Teleskop vorbei wabern und das Seeing versauen.
Dazu gibt es noch ein Problem - 60 Stufen zur nächsten Strasse, egal ob nach oben oder unten. Da überlegt man es sich schon genauer ob man den Refraktor, die sackschwere Montierung, dazu das restliche Gerödel Okularkoffer, Sternkataloge, , Bügelstuhl usw. zum Auto schleppt.

Zu guter letzt habe ich in letzter Zeit Knieprobleme, und je nach Beobachtungsort und -winkel hängt man halt schon immer so unter dem Teleskop rum oder muss sich arg bücken. Das macht das ganze für mich recht schwmerzhaft.

Bei mir sind es 4 KnieOps (2x rechts) und 2 Bandscheibenvorfälle, die mich für eine Kur berechtigen

Eine CCD-Kamera dran und bequem auf dem Notebook schauen (oder gar die Montierung per RS232 steuern was es ja auch gibt) wäre da schon was....

Im Liegestuhl, mit Joysticksteuerung und dabei lässig Mojito schlürfen, gelle :D

Mittlerweile beobachte ich öfters von der Sternwarte Uhlandshöhe ( www.sternwarte.de/ ) als von zu Hause aus.

Apropo Filter! Ein UHC Filter wirkt Wunder beim beobachten aus der Stadt raus. Dazu evtl. noch einen OIII Filter
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12 Jahre 11 Monate her #15385 von Arrow

BarFly schrieb: Hallo,
Deine Beiträge zu der CCD Fotographie habe ich mit viel Interesse gelesen, da ich mir kürzlich mal eine der astrotauglichen Webcams von Philips plus einem Adapter aus der Bucht gegönnt habe. Bis jetzt bin ich noch nicht dazugekommen, wenn jetzt aber die Saturnsaison so richtig los geht, d.h. der Planet schon früher am Abend höher im Süden/Südwesten steht, werde ich mein Gerödel öfter mal zum Üben in den Garten verfrachten.


Freut mich, wenn ich bei euch beiden das Interesse an der Webcam-Fotografie wecken konnte! Du bist doch schon ziemlich gut ausgestattet. Bei der Kamera von dir handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Philips ToU-Cam bzw. deren Nachfolger SPC 900 NC. Beide sind hervorragend zur Planetenfotografie geeignet und sehr verbreitet. Soweit ich weiß, lassen die sich sogar in den RAW-Modus umflashen und noch weiter optimieren.
Übrigens, einen 102mm/1000mm Refraktor hätte ich mir letztes Jahr beinahe auch zugelegt, aber diese Optiken sind echte Ofenrohre - wir du ja beschreiben hast. Im Set werden die gerne auf einer EQ-3 angeboten und das dürfte allenfalls noch visuell halbwegs funktionieren. Ich habe mit dem Mak gerade für Planeten etwas leistungsstarkes und dabei sehr kompaktes gefunden, das auf der EQ-3 absolut stabil aufgestellt ist. Der Bresser "Lidlscope" Skylux ist ja schon ein wahrer Klassiker unter den Einsteiger-Refraktoren. Gibt dafür eine Vielzahl von sinnvollen Umbau- und Optimierungsratgebern. Schönes, kleines Gerät!

Heute ist übrigens Oppositionsstellung des Saturn. Wenn dir das Beobachten unter der Woche noch zu spät wird, würde ich es an deiner Stelle einfach mal dieses Wochenende angehen. Um 22 Uhr steht der Planet bereits mehr als 20° über dem Horizont. Der Mond nimmt derzeit ja auch wieder zu. Dort könntest du ohne Barlowlinse mit einem deiner beiden f/10 Refraktoren deine Webcam allein mit Handnachführung ausprobieren.
Ich habe letzte Nacht um kurz nach 2 Uhr noch einmal Saturn angepeilt. Endlich stimmt die Farbe dank eines korrekten Weißabgleichs.

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12 Jahre 11 Monate her #15387 von BarFly
Hallo,

Freut mich, wenn ich bei euch beiden das Interesse an der Webcam-Fotografie wecken konnte

Das Interesse war schon da, du hast mich aber definitiv ermutigt, da dran zu bleiben :)

Übrigens, einen 102mm/1000mm Refraktor hätte ich mir letztes Jahr beinahe auch zugelegt, aber diese Optiken sind echte Ofenrohre - wir du ja beschreiben hast. Im Set werden die gerne auf einer EQ-3 angeboten und das dürfte allenfalls noch visuell halbwegs funktionieren

Hier sind 2 Tabellen für Montierungs/Scope Kombis:
www.montidatenbank.de/Montierung ... select.php
deepsky-brothers.de/


Gestern Abend bin ich noch so gegen 22:00 Uhr mit dem 10x50 raus, den Gartenstuhl in ein einigermaßen 'dunkles' (immer noch verdammt hell :mad: ) Eck gestellt und einfach mit dem Glas über den Himmel gestrollt. :yes2:
Heute und Morgen Nacht soll es klar bleiben, na da werde ich mich mal dranmachen und alles Nötige auf dem Laptop installieren, soweit schon mal alles aufbauen und dann sehen wie weit ich komme.

Ciao & klaren Himmel
Hans
ps. mit dem Bild hast du mir ja eine Referenz gegeben. Wird hart, das zu erreichen.
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