Topic-icon 50 Jahre Raumfahrt, der Sputnik hat Geburtstag

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16 Jahre 6 Monate her #3966 von Dark Hunter
Anlässlich des 50igsten vom kleinen Piepmatz. Am 4.10.1957 verließ das erste von Menschen geschaffene Objekt die Erde und umkreiste sie mit schrillem Piepsen (ie, nicht u). Mehr durch Glück und Zufälle schafften es ausgerechnet die Sowjets vor den Amerikanern das Zeitalter der Raumfahrt einzuleiten. So stand gerade eine Rakete zur Verfügung, weil der dafür bestimmte Atomsprengkopf noch nicht fertig war, auch wurde Sputnik nur fertig, weil man auf die wissenschaftlichen Geräte dann doch verzichtete.
Dennoch eine reife Leistung und ein Schock für viele auf der Welt.
Was denkt ihr als Fans einer SciFi Geschichte, in der so etwas "zum alten Hut" gehört, über die Raumfahrt unserer Kultur? Viele Träume wurden seitdem geträumt und haben sich als Traumblasen erwiesen (man denke an von Brauns Pläne der Mars- und Mondbesiedelung, riesige Raumbasen, etc.). Kriegsspiele haben es aber auch ins All geschafft, auf dem Mond ist man spaziert. Und nun steht der Mars wieder im Blickpunkt.
Was ist eure Meinung zu all dem? Raumfahrt in großem Stil eigentlich sinnvoll, oder sollte man sich den irdischen Problemen noch mehr widmen, ehe man Schritte von der Erde weg plant?

Ask not what you can do for your country. Ask what's for lunch. (Orson Welles)

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16 Jahre 6 Monate her #3967 von gevatter Lars
Meine Meinung ist da etwas gespalten. Auf der einen Seite hat der Wettlauf in den Raum viele neue technische Spielereien hervorgebracht die wir heute alle begrüßen...auf der anderen Seite hätte man das Geld sicherlich auch für Soziale Projekte einsetzen können.

Momentan haben wir viele Probleme auf der Erde...ob sich alle davon durch Geld lösen lassen ist allerdings ne andere Sache. Ich glaube viele könnten wir durch eine wesentlich billigere Methode lösen. Bringt den Leuten das Denken bei und das es sogar Spaß machen kann ^_^

Auf der anderen Seite denke ich schon das wir früher oder später mal die Erde verlassen müssen. Die Menschen werden nun mal mehr. Wir verbrauchen mehr Rohstoffe als wir zurückgewinnen können und ich glaube es würde der Erde vielleicht auch gut tun wenn wir auswandern. Dann wird die Erde ein riesiger Naturschutzpark ^_^

Ein wichtigen Faktor den die Raumfahrt gebracht hat ist desweiteren nicht unbedingt so technischer Natur oder bringt uns besondere Resourcen. Es ist auch das wir unseren Blick etwas geändert haben...den Blick für unseren Platz in der Welt und im Universum.
Jedesmal wenn ich drüber nachdenke wie groß und weit das All ist. Wie viel wir davon noch überhaupt nicht verstehen denke ich...wieso halten wir Menschen uns eigentlich ständig mit irgendwelchen belanglosen Sachen auf. Warum führen wir Kriege und Konkurrenzkämpfe um Sachen die so unbedeutend sind im Gesamtbild.
Wieso konzentrieren wir uns nicht mehr auf das wesentliche? Wir sind als Spezies ziemlich jung und klein und wir werden erst an Bedeutung gewinnen, wenn wir uns alle mal zusammen tun anstatt uns gegenseitig zu behindern.
Wir erlegen uns selber irgendwelche seltsamen Regeln auf wie das Äpfel eine Normgröße haben müssen oder wie ich jetzt feststellen musste, mit dem schreiben meines Arbeitszeugnis, das man nicht einfach sagen kann wie es ist sondern das ganze in seltsame Formulierungen kleiden muss. Wozu? Warum nicht einfach ehrlich sagen wie es ist?

Ok ich schweife etwas ab ^_^
Also warum macht Raumfahrt für mich Sinn?
- Wir können neuen Lebensraum erschließen mit einer geringen Wahrscheinlichkeit irgendwem auf die Füsse zu treten.
- Es besteht die Aussicht das wir neue Materialien entweder auf anderen Welten entdecken oder das, wie jetzt schon bestimmte Material nur unter Bedingungen wie der Schwerelosigkeit herstellbar sind, entwickeln. Vielleicht gibts Materialien die man nur unter einer geringen oder sehr starken Schwerkraft herstellen kann. Vielleicht wird uns eine dieser Materialien die Möglichkeit geben Techniken zu entwickeln die das Recycling vorantreiben.
- Man sagt ja ein Ortswechsel tut gut neue orte bringen neue Ideen.

Warum sollte man es nicht machen?
Das ganze Geld was dabei draufgeht könnte man sicherlich auch dahingehend nutzen das man Staatsschulden tilgt oder der Wirtschaft unter die Arme greift. Das man den armen hilfte uvm.
Aber ich glaube ehr das wir erstmal uns selber ändern müssen bevor Geld uns weiterhilft ^_^

Ärger ist wie ein Schaukelstuhl - er hält dich in Bewegung aber Du kommst nirgendwo hin.

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16 Jahre 6 Monate her #3968 von Jacob Hudson
Sehr nett geschrieben Lars!

Dem stimme ich zu, würde jedoch gerne was hinzufügen.

Der Forscherdrang besteht ja nicht erst seid 60 Jahren, das ist eine Natürliche begreiterscheinung jeglicher Zivilisation. Auch die Probleme die wir haben heute und in der Vergangenheit gehören leider nun mal zu Entwicklung einer solchen zivilisation dazu. Ein Baby wächst ja auch nicht allwissend auf, es muss erzogen werden (in dem Fall machen wir das alleine bzw die Natur) und muss erfahrungen sammeln, ob diese gut oder schlecht sind... Nur durchs "Learning by Doing" können wir lernen und verstehen, und unsere Probleme helfen der späteren Generation fehler nicht nochmal zu begehen. Sicherlich sind wir heut zu tage an einem Punkt wo wie viele Fehler wiederholen. Kriege, Macht und Einfluss, Korruption, Raffgier sind heute überall und bei jedem Menschen vorhanden. Bei deim einen weniger und bei anderen ausgeprägter. Aber unter all diesen Dingen herrscht eine Mentalität in uns, die in die Richtige Richtung uns treibt. Allein die Tatsache, das wir darüber hier Disskutieren ist ein wichtiger und richtiger Schritt in die richtige Richtung!

"Es ist nicht der Mensch allein der böse ist und böses tut, sondern die Gesellschaft in der er aufwächst und lebt, erst das macht den einzelen für seine Taten verantwortlich."

Ich denke, das Forscherdrang für alle Menschen auf unserer wunderschönen Erde, sehr wichtig ist und dies ein Gleis in die richtige Richtung einer höheren Mentalität des Menschen. Schaut euch die Vergangenheit an. Rassismus war vor 50 Jahren überall sehr deutlich zu spüren. (Beispiel: Schwarze&Weiße)
Oder das dunkle Mittelalter, die Hygiene ansich. Es gibt viele Beispiele die wir verbessert haben und die wir als selbstverständlich ansehen. Es gibt natürlich auch viele Sachen die man am besten gelehrnt hätte zu kontrollieren, wie zum Beispiel Neid, wut, hass... Aber soweit sind wir als Species noch nicht.
Ich sehe das so, das das alles zu unserem Entwicklungsprozess dazu gehört, und das so Jede Zivilisation im Universum dort durch muss, oder musste!

Ich denke längerfristig werden wir uns den Mond zunutzen machen, allein wegen seinen Rohstoffen ist er sehr lohnenswert. Der Mars denke ich wird demnächst genauso in angriff genommen wie damals der Mond (Erste Schritt und so). Aber für eine kolonisierung muss der Mond erschlossen werden.

Ich bin für solch weiteren Schritte, jedoch denke ich auch das wir unsere eigenden Probleme erst lösen sollten. Aber der entdecker/Forscherdrang ist größer als die Vernunft. ;)

kind regards

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16 Jahre 6 Monate her #3970 von Dark Hunter
Im Grunde sehe ich es ähnlich. Menschen waren schon immer neugierig und wollten wissen, was hinter dem Horizont liegt. Allerdings denke ich auch, dass kurz- und mittelfristig im All nichts zu erreichen ist. Wir sind derzeit einfach noch zu weit entfernt, von jedweder Technologie, um effizient eine Besiedelungs-, bzw. Ressourcenerschließungspolitik betreiben zu können. Mit den Mitteln von heute und selbst den gerade experimentell angedachten Technologien ist der Aufwand zur Erschließung von Mond, oder gar Mars, um ein vielfaches größer, als der Wert dessen, was wir von dort mitbringen könnten. Zumal man erstmal etwas lohnendes finden müsste, dass es nicht auch auf der Erde gibt.
Beim Mond bin ich besonders skeptisch, wirklich interessante Rohstoffe sind mir da eigentlich nicht bekannt. Beim Mars ist das Problem, dass der zu weit entfernt ist und wir im Moment noch nichts wissen, sprich erstmal aufwendige Prospektionen betreiben müssen. Dafür gibt es auf der Erde noch viele unerschlossene und leichter erreichbare Rohstoffquellen. Auch haben sich in den letzten Jahren Möglichkeiten bereits ergeben, die mit geringem Aufwand in Zukunft ausbaubar sind und uns die Ozeane als Rohstoffquellen und Wohnraum durchaus in absehbarer Zeit zugänglich machen können.
Das einzig sinnvolle ist bislang tatsächlich eher die Materialforschung unter Schwerelosigkeit und anderen Extrembedingungen. Aber auch da lassen sich inzwischen sehr gute Bedingungen wesentlich kostengünstiger auch auf der Erde schaffen. Von einigen Spezialanwendungen abgesehen, ist da vieles auf der Erde unter besseren Bedingungen (inbesondere wenn man reine Laborbedingungen braucht) machbar.
Natürlich sind Satelliten und damit verbundene Dinge aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken und gerade da benötigen wir die Raumfahrt und eben auch bessere und neuere Technologien (schon um Umweltschädn und Kosten für Starts zu minimieren), aber auch Passagiertransport wird sicher in höheren Regionen eine Rolle spielen und bereits angedacht (Überschallreisen in einem kleinen Orbit).
In aufwendigen bemannten Aktionen, wie Marsmissionen, sehe ich derzeit keinen wirklichen Nutzen, der den Aufwand rechtfertigt. Darüber Entscheidenen können wir natürlich nicht, der Nutzen ist wohl eher ideeller und politischer Natur und den beteiligten Regierungen scheint es ja egal, wofür sie Steuergelder ausgeben, da die immer fließen und man das nur richtig den Bürgern verkaufen muss.

Aber davon mal abgesehen, interessant ist das allemal und es eröffnet neue Blickfelder, bzw. erweitert den Horizont. Wenn es obendrein, wie bei der ISS, dazu führt, das ehemals verfeindete und konkurrierende Nationen, nun zusammenarbeiten und endlich wirklich an einem Tisch sitzen, könnte daraus vielleicht ein Nutzen entstehen, der heute noch gar nicht absehbar scheint. Letztlich ist Raumfahrt ja für ein Land allein zu teuer, führt das also dazu, dass nationale Kleinstaaterei und Scheuklappen für das große Ganze fallen gelassen werden, ist das möglicherweise von unschätzbarem Wert. Mal sehen...

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16 Jahre 6 Monate her #3972 von gevatter Lars
Das mit den "Meere erschließen" erinnert mich an einen Bericht den ich mal gesehen hab in dem es auch darum ging "Raumfahrt oder Tiefsee?"
Dort wurde witzigerweise festgestellt das es einfacher wäre eine Raumstation zu bauen oder auf dem Mond eine Basis zu errichten als auf dem Meeresgrund. Zumindest in den Tieferen gebieten.
Der Grund ist das Wasser und die Schwerkraft. Es ist schwieriger einen Tauchanzug für große tiefen zu schaffen als einen vergleichbaren Raumanzug. Desweiteren ist der Bau unter Wasser schwieriger als in der Schwerelosigkeit oder Microgravitation. Wasser hat nen hohen Widerstand und dort große Objekte zu bewegen ist schwer und langsam.
Ich erinnere mich nicht mehr an den gesamten Beitrag...aber unterm strich war es einfacher eine Station in der Größe der ISS im All zu bauen als wenn man das selbe in der Tiefsee versuchte.

Was den billigen Transport ins Weltall angeht...wer von euch kennt den Weltraumfahrstuhl?
Angedacht wurde ursprünglich von Asimov (IIRC) und ist mittlerweile ein von der NASA und anderen ernsthaft in betracht gezogene Möglichkeit.
Der Name ist in diesem Fall wirklich programm. Es geht um einen Fahrstuhl der mit einer Station im Erdorbit verbunden ist. Dadurch könnten schwere lasten kostengünstig in den Weltraum gebracht werden. Vor allem würde man Treibstoff sparen!
Mit der Entwicklung von Nanomaterialien die mit Metall gemischt oder für sich extrem stabile Fasern ergeben rückt diese Methode in greifbare nähe.
Ich stelle mir das gerade vor...so ein Fahrstuhl mit nem "Fahrstuhlboy" wie man ihn in teueren Hotels findet "Nächstes Stockwerk ISS Andockbucht, Lageraum und Quartiere" ^_^


Was wirklich problematisch an der Weltraumerforschung ist es den Leuten klar zu machen warum man es machen sollte. Die meisten denke nur "Ich würd mir von dem Geld lieber ein Auto kaufen". Von daher ist es wichtig das die Raumfahrt ab und an den Leuten einen mehr oder weniger Fassbaren Erfolg liefert. Darum werden auch solche Mammut-projekte wie die ISS, die Mondbasis oder der bemannte Flug zum Mars in angriff genommen. Klar dient es auch dem Prestige bestimmter Nationen order Organisationen...aber es ist wie mit allem. Menschen brauchen etwas begreifbares um sich dafür einzusetzen oder halt ihr Geld fließen zu lassen.
Deswegen gibt es Helden zu denen man aufsieht, Organisationen und Symbole. Deswegen musste ein gewisser Herr den Sieg, der eigentlich keiner war, erklären damit er sich irgendwie behaupten kann.
Deswegen sagte mein Philosophielehrer immer: "Wenn ihr etwas nicht verstehen könnt formt es aus Knettmasse, dann könnt ihr be-greifen!"

Wie auch immer. Die Forschung, sei es in der Tiefsee, dem Weltraum oder den kleinsten Teilchen ist immer interessant, gefährlich und aufwendig...aber dank Leuten die sich dafür einsetzen haben wir heute Computer, Internet, Autos, WCs (und nein ich meine nicht Wing Commander) und zumindest in einigen Ländern genug zu Essen und zu Trinken um uns überhaupt mit solchen Gedanken beschäftigen zu können.

Man überlege mal. Ohne unseren überfluss könnten wir nie uns der Wissenschaft so zuwenden wie wir es tun. Keiner von uns hätte die Zeit sich über solchen "Was wäre wenn" Scenarios gedanken zu machen oder was meint ihr wie viele Kinder in den ärmsten Ländern unserer Welt denken über Themen nach wie wir es tun?
Das Perverse daran ist...ohne Armut kein Reichtum....jedenfalls haben wir noch kein System gefunden mit dem Menschen klarkommen und alle gleichviel haben.
Davon abgesehen man überlege sich mal allein den Energie- und Rohstoff- verbrauch der Welt, wenn alle Menschen so leben würden wir die meisten von uns. Sprich jeder hat sagen wir mal ein Auto, PC, TV und nen vollen Kühlschrank. Allein ein voller Kühlschrank wäre schon schwierig zu bewerkstelligen.

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