Derek Smart ist ein narzisstischer Polemiker, der sich auch gerne mal in der Opferrolle gefällt. Dass er sich schon in den frühen 90ern mit Roberts angelegt haben soll, habe ich mal irgendwo im CIC gelesen, aber ansonsten habe ich sein "Battlecuiser 3000AD" nur aufgrund einer ziemlich dummen Werbekampagne in Erinnerung.
Ich finde, er wird als SC-Kritiker gandenlos überschätzt und inzwischen zu einem Fetisch hochgespielt, der ihm nicht gerecht wird. Chris Roberts und Teile der SC-Community sehen ihn inzwischen jedoch hinter jedem Baum. Keine Ahnung, was Smart motiviert – möglichweise jede Menge Frust und eine Borderline-Persönlichkeit.
Ich habe mir Roberts' mehrseitige Antwort durchgelesen und fand sie teilweise auch wenig souverän oder überzeugend. Dass es aus der Wut heraus geschrieben wurde, kann ich zwar verstehen, aber letzten Ende hat er dem Escapist-Artikel auch nur eine Verschwörungestheorie entgegengesetzt. Seine Zurückweisungen sind ein völlig normaler Vorgang, und ich verstehe, dass er sie ebenso publiziert sehen möchte. Dass seine Antwort im Spamordner gelandet sein soll und deshalb nicht im Artikel berücksichtigt wurde, ist allerdings eine ziemliche Schlampigkeit. Wenn ich als Redakteur für einen Artikel mit anonymen Vorwürfen um eine Stellungnahme der beschuldigten Seite bitte, muss ich doch meinen Posteingang im Blick haben. Immerhin wurde der Artikel nachbearbeitet und um Roberts’ Antworten erweitert.
Ich verstehe sowieso nicht wie die seriöse Presse (Gamestar habe ich da eigentlich dazugezählt) so jemanden überhaupt eine Bühne für seine Anschuldigungen geben kann. Denn mal ehrlich, all das was er kritisiert hat, waren Punkte die ohnehin bekannt waren als mögliche Stolpersteine für Star Citizen, was aber bei so einem Mammutprojekt normal ist.
Ich würde es verstehen wenn solche Kritik von jemanden kommt der ähnliche Erfolge wie CR vorzuweisen hat - da hört man aber interessnterweise gar nichts.
Die Presse hat eben ein Interesse an solchen Kontroversen, gerade wenn es sich um ein Mammutprojekt handelt, das in aller Munde ist. Natürlich geht es dabei auch immer um Auflage und Klickzahlen, aber das ist nichts Ungewohnliches. Früher oder später musste ein Magazin auf die schweren Beschuldigungen eingehen, und kommt es dann zum Eklat, ziehen andere automatisch mit. Im Westen nichts Neues ...
Man zeige mir EINEN entlassenen Mitarbeiter irgendeiner Firma, der nicht ein böses Wort für seinen Ex-Arbeitgeber parat hätte, noch dazu wenn er selbst der Meinung ist ungerecht behandelt und ungerechterweise entlassen worden zu sein. Es ist immer leicht die Schuld bei den anderen zu suchen und da es hier nie zu einer Gegenüberstellung kam, haben wir hier Vorwürfe ohne Stellungnahme der beschuldigten Seite - das war auch nicht sehr professionell von The Escapist.
Also das ist mir ein bisschen zu einfach und pauschal. Wir sind hier bereits beim zweiten TE-Artikel. Die Anschuldigungen eines gekündigten Mitarbeiters gegenüber seinem früheren Arbeitgeber müssen nicht zwangsläufig von Rachsucht getrieben und daher aus der Luft gegriffen oder übertrieben sein. Die geäußerten Vorwürfe gehen außerdem weit über ungerechte Behandlung hinaus und stammen angeblich nicht nur von Ex-Angestellten. Wären die Vorwürfe gegen einen Großkonzern wie Mc Donald’s oder Walmart erhoben worden, würde man ihnen wahrscheinlich sogar einen Glaubwürdigkeitsbonus einräumen, da man solchen Konzernen gerne jede Schweinerei zutraut. Auch das wäre jedoch falsch bzw. verfrüht, solange keine hieb- und stichfesten Beweise vorliegen. Wenn es sich allerdings um einen Fall Aussage gegen Aussage handelt, hätte TE dies auch von vornherein entsprechend publizieren sollen. Das ist dann zwar mit etwas Verspätung geschehen, aber die Schlappe mit dem Spamordner hätte einfach nicht sein müssen. Wieso diese Eile, den Artikel im Zweifelsfall auch ohne Erwiderung freizugeben? Das würde ich auch unprofessionell nennen – Roberts beleidigte Stellungnahme (nicht die Anworten auf die Vorwürfe) sowie die folgende Reaktion seines Anwalts ist es aber ebenso. Er hat sich spätestens seit dem ersten Artikel derart auf Smart eingeschossen, dass er ihn inwischen als Drahtzieher einer Konspriration betrachtet, die das Ziel hat, SC und CIG zu torpedieren. Die Autorin von TE sieht er längst als Teil dieser Verschwörung und versucht, per Twitter-Screenshots Verbindungslinien zwischen ihr und DS aufzuzeigen, die bis zu #Gamersgate reichen sollen. Eine Nummer kleiner geht's anscheinend auch nicht mehr. Darüber hinaus erhebt auch er schwere Vorwürfe gegenüber Smart, der seine Familie beleidigt und verunglimpft haben soll. Beweise dafür bleibt er aber ebenso schuldig. Die ganze Sache ist inzwischen endgültig zu einer persönlichen Auseinandersetzung geworden. Wenn Roberts rechtlich gegen jemanden wegen übler Nachrede, Geschäftsschädigung und Nötigung vorgehen will, soll er das bitte bei DS unternehmen. The Escapist aber zu drohen, ist m.E. völlig überzogen und könnte die Vorwürfe nachträglich eher legitimieren, was sicher nicht in CIGs Interesse sein dürfte. TE hat sich zwar sehr unprofessionell verhalten, aber das einseitige Zitieren anonymer Quellen macht ein Presseorgan nicht gleich zu einer Partei mit eindeutiger, feindseliger Agenda. Da das Magazin den Artikel nicht zurückgezogen (nur überarbeitet) und sich bei Sandi Gardiner nicht entschuldigt hat, müsste es nun eigentlich zu einer Klage kommen. Smart wiederum hat ebenso einen Anwalt eingeschaltet und bestreitet die Vorwürfe gegen ihn. Der Mann bettelt doch förmlich um einen Rechtsstreit. Abseits der Nötigung gegenüber Roberts’ Familie wäre CIG m.E. gut beraten, ihm (Smart) diesen Gefallen nicht zu tun. Zum einen, weil es hier um Aufmerksamkeitsheischerei und Selbstdarstellung geht, zum anderen, weil sich der Vorwurf der Geschäftsschädigung in diesem Fall kaum nachweisen lassen dürfte.
Und wenn da tatsächlich was drann ist, dann Frage ich mich warum es noch keine Klage gegen RSI gab; das in einem Land wo jeder jeden sofort verklagt wenn es eine Möglichkeit gibt. Schon sonderbar...
Nun ja, wenn man die Vorwürfe nicht einwandfrei beweisen kann, steht es wiederum Aussage gegen Aussage. Der Rassismus-Vorwurf wäre z.B. schwerwiegend und klar justiziabel, wenn er vonseiten der Personalabteilung nachweislich gegenüber einem Bewerber geäußert worden wäre. So verrückt wäre in den USA nun wirklich kein Arbeitgeber. Angeblich soll die rassistische Motivation hinter den Kulissen geäußert und aufgeschnappt worden sein. Das ist allenfalls Hörensagen und kaum beweiskräftig. Eine fehlende Klage beweist hier weder das Eine noch das Andere. Selbst wenn mehrere Mitarbeiter so etwas vernommen hätten und wie in diesem Fall gegen die Ehefrau des Chefs klagen würden, säßen sie am Ende auf der Straße und wären innerhalb ihrer Branche als Whistleblower exponiert. Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Beschäftigte in solchen Fällen den Mund halten. Wie gesagt, das nur rein hypothetisch.