Topic-icon Arrows´ Astro-Blog 2011

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12 Jahre 7 Monate her #15875 von BarFly
Hallo,

da ich in letzter Zeit eigentlich nur Fernglasbeobachtung gemacht habe, bin ich mit der Webcam noch nicht weitergekommen. Wenn jetzt aber der Jupiter in den nächsten Wochen wieder zum besimmenden Planeten der ganzen Nacht werden wird, dann setzt ich mal neu an.
Am Samstag war ich mit meiner 15jährigen Großnichte (Enkelin meiner Schwester) spontan auf der Sternwarte Uhlandshöhe.
Das <WOW> beim Anblick des 100 Jahre alten Zeissrefraktors in der großen Kuppel hatte was :)
Die Geräte da:
www.sternwarte.de/termine/fuehrung/default.asp

Es war noch gar nicht dunkel als wir Saturn, kurz bevor er unter dem Horizont verschwand, anpeilten und noch einige Minuten bewundern konnten. Die Sternwarte liegt über dem (Dampf)Kessel von Stuttgart und da flimmert es schon. Also mit hochvergrössern ist da - leider - nicht so viel.
Als dann die Führungen begannen wurden noch der grandiose Anblick von M13 im 16" Newton :yes2: und Mizar/Alkor (7" Starfire) geboten.

Ich bleibe aber weiter dran - vielleicht ergibt sich diesen Sommer tatsächlich noch eine Gelegenheit, den Jupiter bei besseren Bedingungen auf´s Korn zu nehmen. Noch sind die Uhrzeiten allerdings sehr unsportlich: Das Bild entstand um etwa 4:30 Uhr

Wie heißt es so schön: auf Regen folgt Sonnenschein, es wird wieder mal besser werden..
Wie du hoffe ich auch auf den Herbst.
Im Urlaub geht es dann mit Tauch UND Astrogerödel nach Kroatien,
Ist zur Zeit wie verhext - meine Frau und ich bekommen endlich unseren Urlaub terminlich sauber abgestimmt - Vollmond.
Wir haben klaren Sternenhimmel -irgendwas anderes (Fest/Fußball/Konzert) kommt dazwischen.
:blah:
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12 Jahre 7 Monate her #15876 von Arrow

BarFly schrieb: Wie heißt es so schön: auf Regen folgt Sonnenschein, es wird wieder mal besser werden..


Und das sogar schneller als man manchmal denkt.
Eine Möglichkeit dem schlechten Seeing zu entgehen, scheint darin zu liegen, einfach den höchsten Punkt des Planeten in der Dämmerung abzuwarten. Ich war morgens um die Zeit noch dabei, den Mond zu filmen, da wurde mir schnell klar, dass die Luft sich tatsächlich beruhigt hatte. Ob das letztlich an den über 50° lag, die der Planet und der Mond inzwischen erklommen hatten, oder ob es einfach nur eine ruhige Phase war, ist schwer zu sagen. Dichte Wolken waren am Morgen des 23.08. ganz plötzlich aufgezogen, sodass ich schnell eine Wolkenlücke ausnutzen musste, um Jupiter überhaupt noch aufnehmen zu können. Nach den katastrophalen Ergebnissen in jener Nacht, hatte ich ihn schon fast aufgegeben. Die Überraschung kam erst bei der Auswertung des Materials.

Das Ergebnis zeigt, dass sich Warten manchmal doch lohnen kann und, dass Luftbewegungen niemals vorhersehbar sind.
Ist zwar noch nicht alles, was möglich wäre, aber schon einmal eine gewaltige Verbesserung im Vergleich zu voherigen Ergebnissen. Der Große Rote Fleck, der vom endlich wieder aufgetauchten Südlichen Äqutorialband umgeben ist, starrt einen jedenfalls schon einmal an wie ein großes Auge! Auch der Planet hat sich der Erde wieder ein ganzes Stück genähert und ist nun deutlich größer in der Abbildung. Seine Winkelgröße am Himmel beträgt derzeit etwa 43 Bogensekunden. Tendenz steigend.

Welch eine Nacht... Weitere Aufnahmen aus Derselben folgen noch.
Das wird noch sehr spannend werden! 8)

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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12 Jahre 7 Monate her #15881 von Arrow
Weiter geht es mit den zwei Mondmotiven vom Morgen des 23.08., mit denen ich eigentlich schon die Fotosession, die ja ursprünglich Jupiter gegolten hatte, beenden wollte. Das Ende war mit dem plötzlichen Heraufziehen einer Wolkendecke und dem Beginn der Dämmerung ohnehin bereits eingeleutet worden. Letzte Chance also, überhaupt noch eine brauchbare Aufnahme mitzunehmen, nachdem alle bisherigen Versuche am Jupiter wegen starker Luftunruhe fehlgeschlagen waren. Die Mondsichel stand um etwa 5:30 Uhr fast genauso hoch wie Jupiter und zeigte mir auf dem Monitor plötzlich Details, die ich mir nach dieser fotografisch unbrauchbaren Nacht schon gar nicht mehr erhofft hatte.

Die Motive waren angesichts der sich rasch nähernden Wolken sowie wegen der spärlichen Beleuchtung der Mondoberfläche (Sichel) schnell gefunden:
Mit Kepler, dem "kleinen Bruder" des berühmten Kopernikus-Kraters (bereits im Dunkel der Mondnacht), erwartete mich eine weitere Überraschung. Bei allen früheren Aufnahmen war dieser Krater nie ein besonders lohnendes Motiv gewesen, da meist viel zu weit am linken Rand des Mondes und nur äußerst schräg zu sehen. Allenfalls am äußersten Rand einer Kopernikus-Aufnahme bei geringerer Brennweite war er bisweilen auf dem Bild auszumachen gewesen. Dank der sogenannten "Libration", der leicht torkelnden Bewegung des Mondes, kommen wir aber innerhalb mehrerer Monate in den visuellen Genuss von mehr als nur 50% der Mondoberfläche. Wir sehen also letztlich nicht stets dieselbe Seite unseres Trabanten, und dank dieses interessanten Phänomens zeigte sich Kepler an diesem Morgen aus einer Perspektive, die mir bislang noch nie untergekommen war. Beinahe direkt aus der Draufsicht konnte ich den Krater mit seinem markanten Impakt-Strahlensystem einfangen. Ähnlich markante Strahlenstrukturen, die durch das Herausschleudern von Material während des Einschlags rühren, zeigen auf der uns zugewandten Seite des Mondes nur noch die Krater Tycho, Kopernikus und Aristarchus. Letzterer ist ebenso meist ein Problemkandidat.

Das zweite Motiv ließ mir aufgrund der drohenden Wolken noch weniger Zeit zur Aufsuche. Wieso also nicht Aristarch wählen, der ausnahmsweise auch in voller Pracht zu sehen gewesen wäre? Die Antwort nennt sich Sinus Iridum oder zu deutsch "Regenbogenbucht", eine sichelförmige Ausbuchtung des nördlichen Mare Imbrium (des Regenmeers), die sich nur zu gewissen Mondphasen in solch schöner Kontrastzeichnung präsentiert. Auch sie ist wohl ursprünglich durch einen Einschlag entstanden. Bedauerlicherweise zog nach etwa 580 Einzelbildern eine größere Wolke vor die Mondsichel und bedeckte damit eines der sicher schönsten und gesuchtesten Gebiete unseres Trabanten. Die geringere Bildanzahl machte sich bei der Nachbearbeitung natürlich negativ bemerkbar und verhinderte leider das effektive Schärfen von Details, das bei Kepler mit 1200 Bildern noch so gut möglich war. So etwas ist ärgerlich, kann allerdings immer passieren. Irgendwann ergibt sich bestimmt mal wieder eine Gelegenheit...
Ausnahmsweise zeige ich die beiden Motive dieses Mal in Originalfarben und nicht in den üblichen Graustufen, da der visuelle Eindruck so besonders gut erhalten bleibt und die Farben passen.

Erst nach diesen beiden Aufnahmen kam Jupiter doch noch einmal an die Reihe, wenn auch meine volle SSD im Netbook nur noch für wenig Aufnahmezeit Platz bot und ich ohnehin mit Wolken zu kämpfen hatte. Auch hier wäre bei einer größeren Anzahl von Einzelbildern sicherlich ein noch etwas besseres Ergebnis herausgekommen. Aber ich will nicht meckern - ohne eine recht kurze Wolkenlücke wäre mir unser großer Gasplanet am Ende völlig durch die Lappen gegangen.
Unnötig zu erwähnen, dass ich für das anschließende Abbauen und Aufräumen der Ausrüstung auf künstliches Licht verzichten konnte. Ebenso unnötig zu erwähnen, dass ich danach hervorragend (ein)schlafen konnte...
Über die rein visuellen (buchstäblichen) Highlights jener komplett durchwachten Nacht berichte ich das nächste Mal. Im Moment bin ich - mal wieder - zu müde. ;)
(alle Aufnahmen: Synta Maksutov 127/1500mm, f/26,4, IR/UV-Sperrfilter, TS-Webcam)

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12 Jahre 6 Monate her #15894 von BarFly
Hallo Arrow,

ganz tolle Aufnahmen. Es macht immer wieder Spaß deine Ergebnisse anzuschauen.
Mit welcher Brennweite hast du den Jupiter und den Mond angegangen?
Mal was anderes: Am 19.09 kommt Sofia
www.dsi.uni-stuttgart.de/aktuell ... index.html
nach Stuttgart.
Und ich bekomme eine von nicht gerade vielen Karten um das Flugzeug besichtigen zu können. JAU <ICH MACH DIE SÄGE>
An dem Tag werde ich vermutlich Urlaub nehmen und mich zu den wohl zahlreich erscheinenden Planespottern hinstellen um dieses Monster beim Landeanflug zu beobachten. Dann die Ausstellung am Flughafen anschauen und zur Besichtigung des Fliegers gehen.
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12 Jahre 6 Monate her #15908 von Arrow
Hallo Barfly,

danke für die netten Worte! Ich hoffe, dass ich im Herbst noch bessere und zahlreichere Ergebnisse liefern kann. Jupiter hat inzwischen eine recht ungünstige Position eingenommen. Um den Planeten zu seiner Kulmination (höchster Punkt über Horizont) aufzunehmen, muss man derzeit um etwa kurz vor fünf mit dem Teleskop bereitstehen. Das ist für mich zu früh zum Aufstehen und viel zu "spät" zum Wachbleiben. Jetzt heißt es: erst einmal warten oder sich wirklich quälen... Vielleicht habe ich aber auch Glück und der aktuelle Temperatursturz sorgt für mehr Luftruhe! Bisher hat es sich gerade morgens leider immer bedeckt - ich warte einfach mal ab. Bis zur Opposition dauert es noch bis Ende Oktober und ich habe sowieso noch vor, meinen Okularbestand zu erweitern...

Ich hoffe, du konntest Sofia unter die Lupe nehmen. Wie gerne würde ich meine Fotos aus deren Fenster schießen. Ab entsprechender Höhe wären die gewiss von besserer Qualität als jetzt vom Boden...

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12 Jahre 6 Monate her #15913 von BarFly
Hallo,

Um den Planeten zu seiner Kulmination (höchster Punkt über Horizont) aufzunehmen, muss man derzeit um etwa kurz vor fünf mit dem Teleskop bereitstehen.


Jau, wenn ich morgens kurz nach 5 Uhr :rolleyes: mit dem Hund rausgehe sehe ich ihn, wenn es gerade mal keine Wolken hat, wunderbar am Himmel stehen.
Aber es ist nicht gerade meine Zeit zum Aufstehen :D , da muß ich leider.
Aber der verschwindet ja jetzt nicht gleich wieder ;)
Heute Abend sieht es gut aus und ich werde mal wieder meine Rohre hinstellen.
Ziele sind - natürlich - die Doppelsterne Albireo und Mizar, M 13..... mal schauen was ich noch so vor die Linse bekomme.

Ich hoffe, du konntest Sofia unter die Lupe nehmen. Wie gerne würde ich meine Fotos aus deren Fenster schießen. Ab entsprechender Höhe wären die gewiss von besserer Qualität als jetzt vom Boden...

Ist ja erst am 19.09.!
Naja - ist ein Infrarotteleskop, da werden die Bilder doch etwas seltsam aussehen ;)

Schöne Nächte noch
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12 Jahre 6 Monate her #15916 von Arrow
Da hab ich mich wohl beim Monat verlesen! Ich sprach ja davon, mit dem eigenen Teleskop mal auf die entsprechenden Höhen zu jettem, um der dichten Atmosphäre zu entgehen. ;) Natürlich nicht im IR-Band...

Ach ja, die Brennweite der obigen Aufnahmen liegt bei ~3350 mm. Jetzt muss nur noch das Wetter mal wieder etwas stabiler werden. Dieser böige Wind hat mir doch letzte Nacht - gerade als ich mit dem Beobachten anfangen wollte - den Himmel in "Windeseile" mit Wolken bedeckt. Da konnte ich umgehend wieder abbauen. Vielleicht habe ich heute Abend etwas mehr Glück!

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12 Jahre 6 Monate her #15955 von Arrow
Hallo, Freunde der Nacht!

Munter geht der Reigen weiter. Jupiter hat seinen abendlichen Aufgang weiter verfrüht und erscheint die Tage bereits zwischen 21:15 und 21:30 Uhr am östlichen Horizont. Noch etwa sechs Wochen trennen uns von der visuell und fotografisch heißbegehrten Opposition dieses Jahres, wenn die Erde den großen Gasplaneten auf ihrer inneren Bahn eingeholt hat, sodass Sonne, Erde und Jupiter auf der Bahnebene (Ekliptik) eine Linie bilden. Auch die scheinbare Größe des Planeten hat durch die weiter abgenommene Entfernung zu uns entsprechend zugenommen und beträgt etwa 46 Bogensekunden Winkeldurchmesser.

Seinen höchsten Punkt über dem Horizont (Kulmination) erreicht Jupiter derzeit um etwa 4:30 Uhr. Um etwa diese Uhrzeit gelang mir am frühen Morgen des 11.09. die unten stehende Aufnahme. Zum ersten Mal während dieser Jupitersaison (und überhaupt) konnte ich auch zwei seiner großen Monde, Io und Kallisto, auf dem Chip einfangen. Io ist der Innerste der vier galileischen Monde, Kallisto der Äußerste. Gerade Letzterer passte nur deshalb auf dem Chip, weil er Jupiter auf seiner Umlaufbahn zum Zeitpunkt der Aufnahme hinterläuft. Auf dem Bild ist er allerdings nur sehr schwach zu sehen, da er aufgrund seiner dunklen Oberfläche viel weniger Licht reflektiert als Io. Beide Trabanten sind etwas größer (Io: d= 3643km) bzw. ganz erheblich größer (Kallisto: d= 4821km) als unser eigener Mond (d= 3476 km).
Mögen mir weitere Nächte mit solch guter Transparenz sowie zumindest halbwegs ruhiger Luft vergönnt sein! Die kühleren Temperaturen des Herbst dürften sich da positiv bemerkbar machen. Ich hoffe, die Aufnahme gefällt. Fortsetzung folgt. :)

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12 Jahre 6 Monate her #15985 von Arrow
Die kühleren Herbsttemperaturen wirken sich recht positiv auf die Beobachtungs- und Fotografiebedingungen aus. Einen weiteren Jupiter konnte ich bei guten Bedingungen am Morgen des 25.09.11 aufnehmen. Dabei habe ich derzeit leider ein Problem mit den sogenannten "Zwiebelringen" an den Planetenrändern, die mir die Aufnahmen zur Zeit versauen. Hoffentlich werde ich die noch los!
Die Aufnahme zeigt ansonsten jedoch eine ungeahnte Vielzahl an Details im Zentrum des Jupiters. Aus diesem Grund möchte ich sie trotzdem hier zeigen:

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12 Jahre 5 Monate her #15993 von Arrow
Nachdem ich das Problem mit den Grafikfehlern durch entsprechende Kamera-Einstellungen endlich gelöst habe, kann es nun auch schon weitergehen!
Es wäre wirklich sehr schade gewesen, wenn ich die tollen Sichtbedingungen derzeit wegen solch einer technischen Panne nicht hätte ausnutzen können. Ein knapper Monat trennt uns noch von der Oppositionsstellung mit Jupiter, und es überrascht mich immer wieder, wie stark die scheinbare Größe des Planeten seit August doch zugenommen hat.

Gestern um etwa 0 Uhr gelang mir folgende Aufnahme, die ich wohl mit Fug und Recht als meine bisher Beste bezeichnen kann. Auch die Farbeinstellungen habe ich inzwischen anhand von Referenzbildern optimiert. Jetzt im Oktober wird es zum Glück nicht mehr notwendig sein, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, da Jupiter bereits um Mitternacht eine fotografisch brauchbare Höhe über dem Horizont erreicht. Mit jedem Tag verbessert sich das natürlich weiter.

Schön, dass auch dieses Mal nicht nur der Gasriese auf dem Chip gelandet ist, sondern wieder zwei der galileischen Monde als kleine Scheibchen zu erkennen sind, die sich sogar farblich leicht voneinander unterscheiden: Bei dem blasseren, kleineren Mond (im Bild innen) handelt es sich um Europa (d=3121 km), der Größere, schwach orangefarbene Trabant ist wieder unser alter Bekannter Io (d=3643 km).
Jupiter selbst zeigt uns ein sehr mächtiges Südliches Äquatorialband, das letztes Jahr überraschenderweise völlig verschwunden, da überdeckt war. Zahlreiche Wolkenstrukturen aus Ammoniak sowie ähnlichen Verbindungen bilden hier komplexe Strukturen, die ich so gut es ging herausgearbeitet habe. Eingebettet in dieses stürmische Gebiet liegt der größte Wirbelsturm unseres Sonnensystems, der Große Rote Fleck (GRF/GRS), der im Bild gerade seinen Durchlauf auf der uns zugewandten Planetenseite beendet. Eine Viertelstunde später wäre er schon nicht mehr zu sehen gewesen. Ich habe trotzdem noch zwei weitere Aufnahmen gemacht, die ich eventuell die Tage noch nachreichen werde. Beide Videos müssen noch durch die Bearbeitung.

So, genug für heute. Ich hoffe, die Aufnahme gefällt euch genauso gut wie mir. :)

edit:

Eine weitere Aufnahme vom selben Tag etwa eine Stunde später (01:00 Uhr):
PS Die Reihenfolge ist leider vertauscht. Werde mich sofort beim Admin beschweren... ;)

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12 Jahre 5 Monate her #16012 von Arrow
Die Temperaturen sind mächtig zurückgegangen, doch das soll mich nicht aufhalten! In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist mir um etwa 0:40 Uhr noch ein recht schönes Bild geglückt. Konnte die Nachbearbeitung noch etwas weiter optimieren. Der Mond ist dieses Mal wieder Io.
Ich hoffe, es gefällt euch! Heute Abend werde ich erneut filmen - mal sehen, was dabei herauskommt. :)

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12 Jahre 4 Monate her #16030 von BarFly
Hallo,

Deine Bilder werden auch immer besser :yes2:
Es wird Zeit, das ich auch mal dazukomme, aber irgendwie geht es sich nach wie vor nicht so aus, dass ich
1. einen klaren Himmel hab
2. nicht beim Fußball oder mit Freunden unterwegs bin
und
3. nicht am nächsten Morgen um 5 Uhr aufstehen muß

Vom Urlaub in Kroatien bin ich zurück.
Auf der Hinfahrt haben wir in Kärnten übernachtet und so nebenbei das ITT Astrotreffen auf der Embergeralm besucht. Da hat meine Frau das erste Mal durch 'richtige' (ab 16") Teleskope geschaut. M13 oder die Andromeda Galaxie durch solch ein Teleskop und bei dem Seeing ist einfach der Hammer.
In Kroatien selber hatte ich mein 20x80 Bino und das 100/1000er dabei.
Und ich hatte 4 klare Nächte, bevor der Mond zu hell war, an denen ich wunderbar über den Himmel streifen konnte. M13, natürlich lang nicht so schön wie beim astrotreffen, aber mit dem großen Fernglas trotzdem wunderschön, spätnachts dann noch Orionnebel, undundund.
Dunkler Himmel ist halt nur durch noch dunkleren Himmel zu ersetzen.
Ciao bis dann und mach so weiter mit deinen tollen Fotos!
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12 Jahre 4 Monate her #16032 von Arrow
Hi,
vielen Dank für die nette Rückmeldung! Heute (30.10.) ist Jupiter-Opposition, und der Himmel ist völlig bewölkt. Da kann man eben nichts machen - auch für dich wird das Wetter bestimmt schon bald wieder besser werden!
Ich bin mir aber sicher, dass du diese Jupiter-Saison noch einsteigen kannst, denn der Planet geht inzwischen so früh auf, dass sich Beobachtungen und Fotografie bereits ab 22 Uhr lohnen, und jeden Tag wird das noch früher. Die Winterzeit-Umstellung kommt noch unterstützend hinzu. Das heißt, auch für Frühaufsteher wie dich wird der Jupiter zu vernünftigen Zeiten in ansprechender Höhe sichtbar sein. Deinen 4"-Achromaten solltest du also unbedingt einmal nutzen. Ab 150x ist der Anblick ein echter Genuss, wenn auch sehr hell.
Ich werde mir die Tage noch einen Pol-Filter zulegen, da mich der grelle Anblick doch sehr stört.

Beneidenswert, deine/eure visuellen Erfahrungen auf dem ITT... Satte 16" (oder gar mehr) müssen bei DS-Objekten die reinste Offenbarung sein! Aber auch für meine 5" wird der kommende Winterhimmel noch einiges zu bieten haben. Orion zieht ja schon wieder auf und Kugelsternhaufen sehen auch in meinem Mak hervorragend aus, wenn ich das passende Okular nehme.
Ich hoffe, du kommst bald auch noch zum Zug - Webcam und entsprechende Barlow hast du doch, oder? Auch über einen kleinen Beobachtungsbericht würde ich mich sehr freuen.
Also nicht aufgeben! Sollte das Wetter endlich wieder besser werden, gibt´s von mir sicher auch wieder was zum anschauen!
Ich wünsche uns einen allzeit klaren Himmel! :)

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12 Jahre 4 Monate her #16103 von Arrow
So langsam wird es abends richtig kühl - besser gesagt - unangenehm kalt, wenn auch der schlimmste Frost noch nicht allzu häufig eingetreten ist. Doch auch bei Temperaturen um die 0° Celsius treten die ersten kleineren Probleme auf.
Nicht am Teleskop, denn jede Optik lässt sich mit einer aufschiebbaren Taukappe recht effektiv gegen Taubeschlag oder Raureif schützen; auch nicht beim Beobachter, denn ich kann mich schließlich dick einpacken, mein Netbook wiederum, das ich für die Aufnahmen nutze, quittiert die kältere Jahreszeit bereits mit erheblichen Leistungseinbußen bei der Video-Übertragung von Kamera auf SSD. Schlimmer noch, gestern Abend kamen von vier Bilderserien gerade einmal zwei unverstümmelt an. Da werde ich mir noch etwas einfallen lassen müsen, bevor es richtig fostig wird...

Trotzdem möchte ich mal eine der beiden erfolgreichen Jupiter-Aufnahmen zeigen, die gestern zwischen 19:00 und 19:15 Uhr auf meiner Platte landeten. Die Himmelstranparenz war zwar gut, doch das Seeing hätte etwas besser sein können.

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12 Jahre 3 Monate her #16132 von Arrow
Gestern Abend wurde es nach Tagen des Regens und der Wolkenbedeckung endlich mal wieder klar. Bei ungemütlichen -3° ging ich mal wieder den großen Gasplaneten an, nachdem ich zuvor leider die partielle Mondfinsternis verpasst hatte. Generell scheinen die Tage der schönen Luftruhe um diese Jahreszeit etwas dünner gesät zu sein. Hier gilt es dann bei der Nachbearbeitung alle Register zu ziehen, um das bestmögliche Ergebnis herauszuholen.
So geschehen bei der folgenden Aufnahme. Hier wurde dieses Mal nur der Rotkanal geschärft und dieser als Luminanzbild zu einem L(R)-RGB-Komposit verarbeitet. Das bedeutet, dass die Details sowie sämtliche Helligkeitsunterschiede des Bildes alleine aus dem Rotkanal stammen, während die restlichen Kanäle (RGB) lediglich die Farben beisteuern. Viele der feineren Details liegen bei Jupiter ohnehin im roten Farbspektrum, das darüber hinaus von der Luftunruhe weniger stark beeinflusst wird als die kurzwelligen Bereiche. Sollte das Seeing also weiterhin so mittelprächtig bleiben, werde ich dieses Verfahren bestimmt noch öfter anwenden.

Derzeit verarbeite ich übrigens noch eine Menge Film-Material zu einer ersten kleinen Jupiter-Animation. Ich denke, im Laufe der nächsten Woche gibt es dazu einen neuen Eintrag!

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