So, Freunde, wie zuletzt versprochen, zum offiziellen Abschluss des Jahres 2013 noch einen Jupiter während dessen begehrter Opposition, oder besser: Eine Woche darauf, was aber kaum einen Unterschied macht.
Ich weiß nicht, wie es euch daheim geht, aber hier ist es plötzlich sehr kalt geworden! Möglicherweise habe ich dem Kälteeinbruch in diesem bisherigen "Scheinwinter" den klaren Himmel zu verdanken, das mag sein. Steifer Frost und klarer Himmel müssen im Winter nicht immer zwangsläufig zusammenfallen, doch sind die beiden eher die Regel als die Ausnahme. Die Aufnahme stammt bereits von gestern, also dem 12.01., und ich dachte, auf den üblichen Taubeschlag dieses Mal vorbereitet zu sein: Die Optik ruhte schon seit einer Stunde auf der Montierung, doch eine große Plastiktüte bedeckte noch die Öffnung mit der so anfälligen Meniskuslinse des kleinen Maksutovs. Ich weiß wirklich nicht, was während dieser Jupiter-Saison in Punkto Luftfeuchtigkeit aus dem Ruder läuft, doch all die bewährten Vorsichtsmaßnahmen gegen Taubeschlag auf der Linse fruchten jedenfalls nicht (mehr). Ihr könnt´s euch denken: Taubeschlag trotz Abdeckung des Objektivs. Wenn WinJupos jedoch den Meridiandurchgang des Großen Roten Flecks auf Jupiter zeitnah in Aussicht stellt, hat man schlicht keine Zeit mehr für die Enttauung in Echtzeit durch Wegpacken der Optik. Nein, da müssen drastischere Mittel ran, also Kabeltrommel bei und den guten alten Haartrockner ans Netz gebracht. Hatte ich zuvor noch nie gemacht, gilt aber als immer angemessener Notbehelf für sämtliche Tau-Geschädigten mit Zeitdruck. Und es hilft sofort: Mit 30 Sekunden Heißluft ist die Linse frei und bereit für knappe 30 Minuten weitere Himmelsausrichtung, bevor Kälte und Luftfeuchtigkeit wieder zu ihrem physikalisch vorgeschriebenen Recht kommen.
Linse frei, Spaß dabei. Sofort wird das Livebild auf dem Monitor heller, und die Aufnahmen können beginnen. Leicht stört da allenfalls noch die dezente Eisschicht auf der Steuerbox der Nachfühung...
Wenn dann die Aufnahme läuft und die erhofften 50 Bilder pro Sekunde auf die SSD geschaufelt werden, hat man schon wieder ein schlechtes Gewissen, da man auf einen erbärmlichen Monitor starrt, und nicht durch das Okular genießt, was man erst nach der obligaten Bildbearbeitung zu sehen bekommt. Ist man dann fertig und zu durchgefroren, um noch schön visuell zu beobachten, was man gerade gefilmt hat, schwört man sich natürlich sogleich, es beim nächsten Mal ganz anders zu machen. Was man dann aber eh nicht tut. Ist echt schon ein Kreuz mit dieser Astrofotografie! Naja, mir war dann wirklich zu kalt, daher zeige ich erst mal das bearbeitete Ergebnis.
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Ist wirklich eine neue Aufnahme, auch wenn das Motiv erst mal frappierend an die letzte Aufnahme erinnert.
Ich denke, ich kann diesen Blog mit gutem Gewissen nun endgültig abschließen. Bleibt mir weiterhin treu!
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga